Von Villingen-Schwenningen im Schwarzwald bis nach Mannheim fließt der Neckar über rund 380 Kilometer durch Schwaben, Württemberg und den Odenwald. Schon seit Jahrhunderten wird der Fluss als Verkehrsweg zwischen dem wohlhabenden württembergischen Hinterland und dem Rhein genutzt. Zu Beginn der Industrialisierung wurde der Fluss 1825 von Mühlen und Wehren geräumt und auch für größere Schiffe schiffbar gemacht. So lassen sich heute auch die wunderbaren Minikreuzfahrten auf dem Neckar durchführen.

Romantisches Heidelberg

Wenige Orte auf der Welt stehen so für die Romantik wie das Universitätsstädtchen am Neckar. Die schillernde Vergangenheit ist der Humus, auf der sich eine sehr junge Stadt mit renommierter Universität, Studenten, Weltoffenheit und Lebenslust entwickelt hat.

Seit 1905 hat die Heidelberger Uni schon 10 Nobelpreisträger in naturwissenschaftlichen Fächern hervorgebracht, Philosophen wie Jaspers wirkten hier.

Kopfsteingepflasterte Gassen zeugen von der Vergangenheit. Eine bessere Art, sich diesem Juwel zu nähern, als mit dem Schiff während einer Minikreuzfahrt hier anzulegen, gibt es nicht.

Der Neckar verlässt bei Heidelberg den Odenwald und öffnet sich dem Rund der Berge. Das herrliche Panorama vom Neckar über malerische alte Häuser und das Schloss bis zur majestätischen Alten Neckarbrücke bezaubert Millionen Menschen. Romantische Dichter wie etwa Eichendorff oder Jean Paul hielten die Stadt für einen magischen Ort – und das ist Heidelberg bis heute geblieben.

Von der Schiffsanlegestelle läufst du rund 200 Meter nach Süden, bis du im Zentrum der Altstadt auf die Hauptstraße, eine der längsten Fußgängerzonen Europas, triffst. Hier zu flanieren ist ein echtes kleines Abenteuer.

Im Atrium kaufst du die besten Weine Europas, bei Johannes Berner gibt es Marmelade, Walnussöl und andere kleine Leckereien, schön als Mitbringsel verpackt. Gewürze und Kochbücher bietet L’Epicerie feil, Janssen röstet den Kaffee aus aller Welt vor deinen Augen. Die Parfümerie Frosch verwöhnt mit himmlischen Düften. Käthe Wohlfahrt verkauft Weihnachtsschmuck, Schwarzwälder Kuckucksuhren und Holzspielsachen. Das Café Gundel am Marktplatz verkauft als Gebäck die Barock-Springerle, die verspeist oder bemalt werden. Im Tenner-Bibliographicum gibt es Holz- und Kupferstiche, auch mit Heidelberger Motiven. Ebenfalls an der Hauptstraße findest du den idyllischen Biergarten Güldenes Schaf, das beliebte Bistro Extrablatt, das Café Schafheutle, feine Kulinarik in der Herrenmühle und regionale wie mediterrane Küche in der Goldenen Sonne und im imposanten Hotel Ritter am Marktplatz.

Am Einkaufssamstag wechselst du in eine der Nebenstraßen mit kleinen Geschäften und Kneipen. Am Samstag gibt es auf dem Marktplatz einen herrlichen Wochenmarkt mit den typischen Produkten der Region. Obst und Gemüse, Fleisch, Fisch und Wurst bis zu Wein, Käse oder Blumen werden in südländischer Atmosphäre dargeboten.

In den Gassen der Altstadt wird in Diskotheken, Jazzclubs, Kneipen, Bistros, Pizzerien, Bierhäusern, Weinstuben und Bars gefeiert und getanzt. Besucher jeden Alters mischen sich in die jugendliche Szene. Zur riesigen Ruine des Alten Schlosses fährst du mit Seilbahn ab Kornmarkt. Zum Abschied machst du einen Spaziergang auf dem Philosophenweg, der dir am Nordufer zauberhafte Blicke über die Stadt zu Füßen legt. Du erreichst ihn ab Alte Brücke Nordseite mit dem Bus 34 bis Bergstraße.

Vorbei an Burgen und Weinbergen nach Heilbronn

Durch das romantische Neckartal, mit hohen Bergen auf beiden Seiten, geht es vorbei an den Wäldern des Odenwaldes, den malerischen Städtchen Neckargemünd mit Burg Reichenstein und Neckarsteinach Richtung Heilbronn. Achte auf die Burg Hirschhorn im gleichnamigen Örtchen.

Ab Hochhausen und Neckarsulm werden vielerlei Weinberge passiert. Manche alte Burg, wie etwa die Burg Gutenberg und das Schloss Horneck bei Gundelsheim, achtet auf dem Weg auf dich, bis Heilbronn erreicht ist. Kurz vor Heilbronn liegt Bad Wimpfen mit Stauferpfalz, zahlreichen Baudenkmälern und wunderbarem Burgviertel.

Der Hafen Heilbronn zählt zu den größten Binnenhäfen Deutschlands. Gleich am Hafen liegt auf der Neckarinsel das experimenta-Science Center, das führende Wissenschaftsmuseum in Baden-Württemberg. 1371 wurde der mittelalterliche Ort Reichsstadt und wurde zum bedeutenden Handelsplatz.

Gleichzeitig gilt die Käthchenstadt, wie sie wegen des Schauspiels Käthchen von Heilbronn des Heinrich von Kleist genannt wird, wegen ihrer vielen Weinberge als Weinstadt. An den Hängen der Löwensteiner Berge wachsen gute Reben. Ein Spaziergang durch die Weinberge präsentiert dir schöne Aussichten und vielleicht ein Viertele beim Winzer.

Die Altstadt ist von prächtigen Bauten geziert, die nach dem Dreißigjährigen Krieg entstanden. So das Archiv, das Schießhaus und das Waisenhaus. Viele Papiermühlen und später weitere Industriebetriebe begründeten den Status Heilbronns als führende Industriestadt in Württemberg.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt weitgehend zerstört und erfuhr danach ihren Wiederaufbau. Als Baudenkmäler, die an die Vergangenheit erinnern, triffst du am Marktplatz auf die Kilianskirche mit herrlich geschnitztem Marienaltar, das Deutschordensmünster mit Deutschhof und Museum sowie die schlichte Nikolaikirche.

Am idyllischen Marktplatz thronen Rathaus und Käthchenhaus. Rund herum laden Restaurants und einige Weinkellereien zu lukullischem Vergnügen ein. In der Fischergasse unweit des Neckars offeriert das französisch angehauchte Restaurant Beichtstuhl auch eine Weinprobe mit regionalen Weinen. Typische Villenviertel der reichen Industriellen sind im Süden und Osten der Stadt erhalten geblieben.

Barockstadt Ludwigsburg

Die Altstadt von Ludwigsburg liegt rund um den Marktplatz mit seinen Laubengängen. Prächtige Barockhäuser, die Stadtkirche und die Dreieinigkeitskirche bilden ein prächtiges Ensemble.

Im Norden wird dich das Ludwigsburger Residenzschloss begeistern, das ohne Übertreibung als schönste Barockschlossanlage Deutschlands bezeichnet werden kann. Im Schloss schaust du den Kunsthandwerkern der Porzellanmanufaktur beim Arbeiten zu. Vor dem Schloss kannst du beim Flanieren durch den riesigen, duftenden Barockgarten auf den Spuren der württembergischen Könige alle Sorgen des Alltages hinter dir lassen.

Durch den Schlosspark führt ein Spaziergang zum entzückenden Seeschloss Monrepos. In der Gutsschänke des benachbarten Schlosshotels wird dir schwäbische und internationale Küche gereicht. Echte französische Küche genießt du in der Sonne neben der Dreieinigkeitskirche.

Metropole Stuttgart und Bad Canstatt

Direkt vor den Toren der Schwabenmetropole schmiegt sich der Stuttgarter Vorort Bad Canstatt an den Neckar. Fachwerkhäuser säumen die alten Gassen. Das klassizistische Schloss Rosenstein zeigt eine der bedeutendsten naturwissenschaftlichen Sammlungen in Europa, im Museum am Löwentor sind Dinosaurierknochen zu bestaunen. In eine moderne Welt führt dich dagegen das Mercedes-Museum, in der du eine Zeitreise durch die ganze Automobilgeschichte erlebst.

Im Stuttgarter Zentrum, rund um den dortigen Schlossplatz, wird dir eine bunte Einkaufswelt entlang der Königsstraße, viel Kultur und manch grüne Oase präsentiert. Im originellen L’Aufbrezelsteg in der Alten Poststraße findest du Mode designed in Stuttgart.

Die Staatsgalerie ist ein Museum von Weltrang und zeigt Meisterwerke von Tiepolo bis Picasso. Im benachbarten Kunstmuseum liegt der Schwerpunkt auf zeitgenössischer Kunst.

Am Stauffenbergplatz befindet sich die Gedenkstätte für diesen führenden Widerstandskämpfer.

Im Schlossgarten entführt dich das Planetarium in den Weltraum.

In der Markthalle an der Herderstraße füllst du dir einen Picknickkorb mit leckeren regionalen Spezialitäten für eine Auszeit im Schlossgarten.

Im Naturkundemuseum gibt es eine für Kinder aufregende Dino-Sammlung.

Wenn du lieber bei schöner Aussicht auf die Weinberge im Restaurant speisen möchtest, bringt dich der Bus ins Aussichtsreich in der Auerbachstraße 182. Mit der U-Bahn bis Marienplatz und dann mit der Standseilbahn kommst du in eines der besten Restaurants in Deutschland, die Wielandshöhe.